Fuerteventura – Erdbebengefahr? Vulkanausbrüche? Erdstöße?
Es gibt kluge Leute, dumme Leute und es gibt die Wichtigtuer. Leider sind es oft alle drei Personengruppen, die die regelmäßig gemessenen Erdstöße auf dem kanarischen Archipel zum Anlass nehmen, um sich bei facebook & Co selbst in Szene zu setzen.
Ich bin kein Experte und möchte allen, die gerne an Experten glauben ein Buch empfehlen: „Falsch – Warum uns Experten täuschen“. Darüberhinaus empfehle ich aber auch die eigene Recherche, das kritische Hinterfragen und grundsätzliche eine entspannte Haltung, wenn es darum geht, sich mit Theorien, wissenschaftlichen Annahmen und Wahrscheinlichkeiten auseinanderzusetzen.
Meine bescheidene Meinung zu dem Thema.
Was wissen wir schon und wer sagt uns eigentlich was mit welcher Intention? Wem darf man glauben? Sind die warnenden Gesellen nichts anderes als sensationslüsterne Panikmacher und die Beschwichtiger nichts anderes als die Diener der Tourismusindustrie?
Vor einiger Zeit las ich, recht einleuchtend, dass stärkere Erdbeben auf den Kanaren doch recht unwahrscheinlich seien. Die Kanaren sind nun mal nicht die Philippinen oder Japan, hieß es da, denn der kanarische Archipel liege nun man nicht am Rande, sondern mitten im Zentrum einer Kontinentalplatte und zwar der afrikanischen Platte.
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Die regelmäßig, zum Teil fast täglich messbaren Erdstöße seien somit nicht etwa durch Risse oder Druck an den Platte entstanden, sondern man könne sie alleine auf die Bewegung des Magmas zurückführen. Und diesen Magma-Schüben verdanke man nun auch mal die Existenz dieser wunderbaren Inseln.
So vermuten Wissenschaftler, die dieses Wissen verbreiten, dass gewaltige Erdbeben und explosive Eruptionen auf den Kanaren ziemlich unwahrscheinlich sind: auch wenn es ca. alle 50 Jahre mal zu einer vulkanischen Aktivität kommen könne, die dann zu einem größeren Ausbruch führe, wie zum Beispiel vor einigen Jahren vor El Hierro.
Kleinere Erdbeben der Stärke Dreikommanochwas werden z.B. auf Teneriffa häufiger gemeldet und auf El Hierro gab es im April 2016 eines der Stärke Vierkommasoundso. Auch vor der Küste El Cotillos und vor Morro Jable auf Fuerteventura wurden in 2016 Erdstöße registriert mit der Stärke Dreikommaetwas. Das alles liegt jedoch eher an der vulkanischen Tagesordnung und führt i.d.R. zu keinerlei großen Sach- und Personenschäden.
Über das zum Teil sehr gegensätzliche und uneinige Treiben sogenannter Experten und Wissenschaftler kann man sich wunderbar in diesem Artikel aus der SZ informieren. Anlass war eine erhöhte Aktivität und ein möglicher Ausbruch des Teide in 2004 auf Teneriffa: http://www.sueddeutsche.de/wissen/erdbeben-auf-teneriffa-nur-der-berg-schweigt-1.912128
Nun ja. Alles nicht so einfach und die Wahrscheinlichkeit, dass in Europa ein Atomkraftwerk in die Luft fliegt ist daher wohl größer, als zu Lebenszeiten auf den Kanaren von einem heftigen Erbeben heimgesucht zu werden. Und wer weiß, ob nicht in wenigen Tagen ein Meteorit von der Größe New Yorks auf die Erde zusaust und in den Atlantik plumpst? Dagegen wirkt dann auch das Schreckensszenario nur noch lächerlich, welches die Möglichkeit einer gigantischen Tsunamie-Welle aufzeigt, ausgelöst nach einer starken Vulkan-Eruption auf La Palma. Nachzulesen hier: http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/tsunami-simulation-gefahr-von-den-kanaren-1194921.html.
Zwei weitere, aufklärende und gleichzeitig relativierende Links dazu habe ich auch hier parat:
http://www.la-palma-zentrale.de/informationen/la-palma-mega-tsunami.php
http://noticias7.eu/zukuenftige-geologische-entwicklung-la-palmas-und-der-kanarischen-inseln/11740/
In diesem Sinne. Genießt doch lieber das Leben und euren Urlaub in vollen Zügen. Zum Beispiel in einer traumhaften Finca wieder dieser hier – direkt am Fuße eines Vulkanes. Das ist doch viel schöner, als sich ständig darüber Gedanken zu machen, was nicht alles auf der Welt passieren kann.